Gemeinsam landwirtschaften

ortoloco hat im Juni eine „Konferenz“ durchgeführt, um mit ihren Mitgliedern die Weiterentwicklung und Ausrichtung der Landwirtschaft auf dem Fondlihof zu diskutieren. Zur Sprache kamen unter anderem Strategien zur finanziellen Nachhaltigkeit, Aspekte der Tierhaltung, bzw. Möglichkeiten einer tierlosen Landwirtschaft oder Fragen der Verarbeitung der Erzeugnisse auf dem Hof. Solidarische Landwirtschaft heisst, dass sich auch die Konsument:innen für die Produktion verantwortlich fühlen und mitbestimmen können.

Lohn und Zeit zum Leben

Ein „Lohn zum Leben“ war die Forderung am gestrigen Tag der Arbeit. Ein fairer Lohn und anständige Arbeitsbedingungen für unsere Fachkräfte sind zentrale Anliegen von ortoloco, die wir als Mitglieder mit unseren Betriebsbeiträgen zu verwirklichen versuchen. Ohne die, wohlgemerkt, unbezahlte Mitarbeit der Mitglieder im Betrieb wäre das nicht möglich. Damit diese Arbeit nicht als Stress und Selbstausbeutung erfahren wird, muss sie bestimmte Bedingungen erfüllen: Sie muss als sinnvolle Lebenszeit erfahren werden, die uns am Schluss mehr bereichert als dass sie uns Energie raubt. „Mehr Zeit zum Leben“, wie uns gerne die Werbung verspricht, soll heissen: weniger entfremdete Lohnarbeit leisten müssen, um mehr Zeit mit sinnvollen, lebensnahen Tätigkeiten zu verbringen.

ortoloco war am Fest auf der Kasernenwiese mit einem Stand vertreten.

Vision Landwirtschaft

Was heisst eigentlich genau „regenerative Landwirtschaft“? Welche Elemente aus der Permakultur wären für uns interessant? Könnten wir mit 200 Genossenschafter:innen von Hand Getreide ernten und dreschen? Wie bringen wir unsere Wiesen noch mehr zum Blühen? Die Betriebsgruppe hat einen Abend lang diskutiert, wie wir die Landwirtschaft auf dem Fondlihof weiterentwickeln könnten. Im nächsten Jahr werden wir dazu eine „Konferenz“ veranstalten, damit alle unsere Genossenschafter:innen sich einbringen können.

Warum Wiesel in Burgen leben

Gastbeitrag von Carla Dietze:

Bau von Wieselburgen- und Unterschlüpfen

Neben unseren Nutztieren leben auf dem Fondlihof auch ganz viele Mäuse. Die kleine Geniesserschaft futtert munter am Gemüse und an den Wurzeln der Obstbäume. Damit das Gemüse den Weg in die Taschen findet und die Obstbäume weiterhin auf einem starken Fundament wachsen können, bauten motivierte Genossenschafter:innen bei Einsätzen mit der Arbeitsgruppe Biodiversität Ast- und Steinhaufen sowie Unterschlüpfe für das Wiesel. An zwei Samstagen sind durch viel Engagement fünf Asthaufen, zwei Steinhaufen und sechs Unterschlüpfe entstanden. Die Asthaufen und Unterschlüpfe befinden sich am Rande der grossen Obstanlage, die Steinhaufen in der oberen Hecke beim Garten.

Kaum ein anderes Tier jagt Mäuse so effizient wie das Wiesel (Überbegriff für Hermelin und Mauswiesel), das jeden Tag ein bis zwei Mäuse frisst.

Wir hoffen, den Fondlihof mit diesen Massnahmen als Lebensraum für Wiesel aufzuwerten und einen wichtigen Freissfeind der Wühl- und Schermäuse zu fördern. Wie gut uns das gelungen ist, werden wir im Frühjahr erfahren. Dann werden wir mittels Spurentunnel beobachten, ob Wiesel die Haufen nutzen.  Wir halten euch auf dem Laufenden!

Martinimarkt

Das Interesse an unserem Stand am diesjährigen Martinimarkt in der Stadtgärtnerei war gross. Der Zeitpunkt, um neues ortoloco-Mitglied zu werden, könnte nicht besser sein: Auf das neue Jahr hin werden wieder Plätze frei!